Anleitung zum Glücklich sein
Wie oft höre ich in meinem Umfeld den Satz „Ich muss funktionieren“, doch die meisten Menschen, die ihn aussprechen, wirken auf mich dabei nicht sehr fröhlich. Warum muss ein Mensch funktionieren? Wer schreibt Ihnen das vor, woher haben Sie das?
Schauen wir mal in meine Vergangenheit, wie war das eigentlich bei mir? Wie ist es jetzt?
Die ersten Jahre meines Lebens waren erfreulicherweise geprägt von einer Erziehung und Lebenssituation, in der ich gewisse Freiräume hatte. Ich hatte Lehrer (nicht nur in der Schule), bei denen ich noch selbst denken durfte. Und doch, irgendwie habe ich darauf gewartet, dass mich ein holder Engel aufsucht, mich an die Hand nimmt und mich schützend durchs Leben führt, so ganz bequem und ohne Sorgen. Ich hätte all das gemacht, was er gesagt hat, wenn er mich dafür begleitet. Ich hätte funktioniert.
Nun, solche virtuellen Engel gibt es zwar in der Werbung einer bestimmten Versicherung, aber im realen Leben sind sie selten bis gar nicht existent. Und irgendwann, so etwa vor 25 oder 30 Jahren, erkannte ich, dass ich auf diesen Engel wohl mein Leben lang warten werden müsste, und dass dieser Engel – bisher unbemerkt – in mir selbst steckt.
Und dann begriff ich recht schnell: Nicht andere werden mein Leben managen, sondern ich selbst muss es tun. Doch das war zunächst bitter, und enttäuscht fiel ich in ein tiefes Loch. Denn das bedeutete ja, dass ich (an mir) arbeiten musste, ab sofort musste ich ja selbst bestimmen, wie mein Leben abläuft. Ich musste also selbst entscheiden, auftretende Widerstände, von denen es reichlich gab und gibt, mussten wie auch immer beseitigt werden.
Das war also in Zukunft mein Motto. Die Anfänge waren nicht so einfach, und natürlich kommen einem zunächst viele Zweifel und Ängste. Die größte Sorge, die man hat: Mögen mich die anderen denn noch, wenn ich meine eigene Meinung habe und manchmal auch Nein sage? Respektieren andere meine Meinung oder Entscheidung, auch wenn sie nicht ihren Erwartungen entspricht? Spätestens bei dieser Frage erkennt man auch, wie sehr man abhängig ist von der Meinung und der Zuneigung anderer.
Ganz ehrlich: Wie oft erleben Sie das jeden Tag?
Nun, Irritationen und Widerstände hat es gegeben, und es fiel mir anfänglich sehr schwer, dann trotzdem bei meiner Meinung zu bleiben. Hin und wieder bin ich schwach geworden, aber ich bin ein Mensch und keine Maschine. Im Laufe der Zeit aber klappte es immer besser mit der eigenen Meinung, ich wurde sicherer und selbstbewusster. Und zu meiner Überraschung wurde ich nicht unbeliebter, sondern sogar beliebter in meinem Umfeld. Ich habe auch heute noch Menschen, die zu mir stehen, die mich mögen, die mich manchmal trotz eigener Meinung und manchmal fixer, unverrückbarer Standpunkte bewundern, weil ich unter Druck nicht umfalle. Manche sagen sogar: „Ich möchte so sein wie du, aber ich kann es nicht.“
Doch, man kann. Man muss nur wollen!
Und das Wollen beginnt mit der eigenen Einstellung an. Man muss nicht alles so schwer nehmen, wie es sich anfühlt, man muss in sich selbst eine gewisse Ruhe finden, auch einen Glauben, an sich selbst, an das Glück, an die Vorsehung. Und dann fällt einem alles viel leichter, man kann wieder lachen, und das ist gerade in der heutigen schweren Zeit, in der der Einzelne unter massivem gesellschaftlichem Druck steht, sehr wichtig.
Lachen Sie, genießen Sie das Leben, denn Sie haben nur eines. Und am Ende aller Tage sollten Sie zu sich sagen können: Es war schön, es hat sich gelohnt!
Übrigens: Lachen ist gesund, es verlängert das Leben. Depressive Menschen sterben im Schnitt einige Jahre eher als positiv denkende Menschen.
„Träume nicht dein Leben, sondern lebe deine Träume.“ Ich denke, diesen Spruch kennt fast jeder. Was stellen wir uns im Geiste alles vor, was wir machen könnten, oder was es Schönes geben könnte. Aber was tun wir denn dafür, welchen Einsatz zeigen wir, um unsere Träume wahr werden zu lassen?
Wäre es nicht schön, einmal eine große Reise zu machen, mal neben einem Elefanten zu stehen, den Himalaya zu sehen oder die Pyramiden in Ägypten?
Wäre es nicht schön, einmal vor 1000 Menschen ein Lied zu singen und tosenden Applaus zu ernten?
Wäre es nicht schön, einmal um Mitternacht barfuß durch einen Wald zu gehen, den Boden zu fühlen und die Natur zu atmen?
Wäre es nicht schön, einmal auf einem hohen Berg zu stehen und die wundervolle und schöne Welt in der Umgebung zu bewundern.
Oder warten Sie immer noch auf den Engel, der Ihre Probleme löst, Sie auf den Berg trägt?
Finden Sie immer noch Hinderungsgründe, wie zu teuer, zu aufwändig, zu unbequem, zu viel Angst?
Denken Sie immer daran, dass Sie entscheiden, wie ihr Leben verläuft! Engel sind selten, und dass ausgerechnet für Sie ein Engel bereit steht, um Sie durchs Leben zu führen, ist noch unwahrscheinlicher.
Darum mein Appell an Sie: Hören sie auf Ihre Träume, setzen Sie sie um. Nicht heute, nicht morgen, aber dann, wenn es passt, wenn die Zeit reif ist. Schreiben sie sich einfach fünf Träume oder Wünsche auf, die nur Sie alleine erfüllen können, und arbeiten sie ab heute daran, diese nach und nach zu verwirklichen.
Tun Sie nur noch das, was Sie tun möchten! Lassen Sie sich da nichts von anderen vorschreiben, weder vom Partner, noch vom Arbeitgeber, und schon gar nichts von Ihrem Arzt! Suchen Sie einfach nur ihr Glück, aber es fällt nicht vom Himmel, Glück hat man nur, wenn man etwas dafür tut!
Viel Erfolg! Ich drücke die Daumen!
Das Beitragsbild oben zeigt einen Löwen im Krüger-Nationalpark in Südafrika 2009 © by Ralf Tillenburg
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